War da was? Clara Schumann und Johannes Brahms
Eine Klangchronik von Armin Brunner
War es einfach eine wunderschöne Freundschaft oder eine besitzergreifende Leidenschaft? Was war wirklich zwischen Clara Schumann und dem 14 Jahre jüngeren Johannes Brahms?
Während ein verzweifelter und kranker Robert Schumann von der Brücke in die Fluten des Rheins springt, gerettet wird und seine beiden letzten Lebensjahre ab 1854 in der Nervenklinik verbringt, wird der Kontakt zwischen Schumanns Frau Clara und dem jungen Brahms zusehends intensiver. Fest steht, und seine Briefe bezeugen es, dass Brahms in Clara verliebt war.
Clara Schumann - die bekannteste Frau der Musikgeschichte. Vom Wunderkind am Konzertflügel zur „Eisernen Lady“ am Hoch’schen Konservatorium zu Frankfurt – das ist ein Passionsweg ohnegleichen.
Clara wird von allen benutzt:
...Vom eigenen Vater, der mit ihr bis an die Grenzen der Misshandlung geht und der seine Wahnvorstellungen von einer menschlichen Klaviermaschine an seiner Tochter verwirklichen will - egal zu welchem Preis
...von Robert Schumann, der sich vornimmt, Clara nach seinen Bedürfnissen umzuformen und gefügig zu machen ...
... vom blutjungen Johannes Brahms, der sich von Clara in Sachen Erotik unterweisen lässt, den Liebestaumel auskostet und dann den Venusberg fluchtartig verlässt ...
... und dann noch von einem gewissen Theodor Kirchner, Organist an der Stadtkirche Winterthur, der sich von Clara seine Liebesdienste in barer Münze ausbezahlen lässt und diese sogleich im Casino auf den Spieltisch setzt.
„Wir sind zu romantisch!“, soll Claras Mutter öfters zu ihrer Tochter gesagt haben.
„Wer weiss, vielleicht stimmt es wirklich, dass die Menschen vor der Erfindung der Liebe glücklicher waren.“
Von
Armin Brunner
Andrea Wiesli
Klavier
Graziella Rossi
Erzählerin
Helmut Vogel
Chronist
Musik
Werke von Robert und Clara Schumann, Johannes Brahms und Franz Liszt