Tief in einem dunklen Wald
von Neil La Bute
Schweizer Erstaufführung.
Betty hat ihren Bruder Bobby gebeten, ihr in einer Nacht-und-Nebel-Aktion beim Ausräumen ihres abgelegenen Sommerhäuschens zu helfen. Die beiden Geschwister haben sich über die Jahre entfremdet. Bobby führt ein unstetes Leben, hält sich mit Gelegenheitsjobs über Wasser und fasst seine Weltsicht gerne in coolen Sprüchen zusammen. Betty hat sich als erfolgreiche Universitätsdozentin und Ehefrau und Mutter ein gefestigtes Umfeld geschaffen und meidet den Kontakt zu ihrem “missratenen” Bruder normalerweise.
Doch im Verlauf dieser stürmischen Nacht wird immer deutlicher: Die Wahrheit lässt sich nicht auf den ersten Blick erkennen und ist häufig schmerzhaft. “Wahrheit tut weh, brennt wie Sau” scheint zu einem Schlüsselsatz des Stückes zu werden. Die beiden Geschwister wissen ganz genau, welche Knöpfe sie drücken müssen, um den anderen aus der Deckung zu locken. Ihren Schutzwall aus Lügen verteidigen sie mit allen Mitteln. Warum muss die Aufräumaktion in der verlassenen Waldhütte so überstürzt stattfinden? Und wer hat dort eigentlich wirklich gewohnt? Es gehört zu den Stärken von La Bute, solche Fragen nicht sofort zu beantworten. Er führt uns auf falsche Fährten und lässt uns zunächst nur ahnen, was Betty und Bobby eigentlich aneinander bindet. Der Geschwisterkrieg mutiert zum Kriminalfall.
Buch
Neil La Bute
Deutsche Übersetzung
Frank Heibert
Schauspiel
Annette Wunsch
Gian Rupf
Regie
Thilo Voggenreiter
Produktion
Klibühni Chur, Das Theater, Chur
Ausstattung
Elisabeth Pedross
Rechte
Rowohlt Theaterverlag, Rheinbeck bei Hamburg
Theater Triebgut