Iiro Rantala - My Working Class Hero
John Lennon goes Jazz
Am 9. Oktober 2015 wäre der Sänger und Komponist zahlloser unsterblicher Songs 75 Jahre alt geworden. Mit „My Working Class Hero“ widmet ihm der finnische Pianist Iiro Rantala eine so berührende wie beeindruckende Hommage. Dass Rantala ein besonderes Händchen für musikalische Heldenverehrung hat, bewies er schon 2011 mit „Lost Heroes“, dem erfolgreichsten und meistbeachteten Album seiner Karriere. Die Aufnahme mit zehn Songs im Geiste seiner grossen musikalischen Helden erhielt unter anderem den Jahrespreis der deutschen Schallplattenkritik und den ECHO Jazz, die FAZ attestierte „Intelligenz, Humor, viel Sentiment, unvorhersehbare Ideen und feinstes Piano Handwerk.“
Mit seinem John Lennon Tribute „My Working Class Hero“ widmet sich Rantala nun seinem vielleicht grössten “Lost Hero”. Er sagt: „Ich habe John Lennon schon gehört, bevor ich irgendetwas von Jazz wusste. ‚Happy X-mas‘ war meine erste Begegnung mit seiner Musik, als ich den Song im Schulchor auf einem Weihnachtskonzert sang. Schon damals verschlug es mir den Atem. Wie kann dieser Typ etwas so Einfaches und zugleich so Kraftvolles schreiben?“
Dass es Rantala so meisterhaft gelingt, die Klarheit und Eingängigkeit der Songs John Lennons mit den Ausdrucksmöglichkeiten des Jazz zu verbinden, liegt besonders an seiner musikalischen und persönlichen Sozialisation. Aufgewachsen ist er als Kind einer „Working Class Family“ im Umfeld des elterlichen Fahrrad-Reparaturgeschäfts in Helsinki. Mit dem berühmten Knabenchor „Cantores Minores“ kam er früh in Kontakt mit klassischer Musik und erlebte internationale Auftritte. Eine klassische Klavierausbildung folgt, später ein Studium an der Manhattan School of Music. Ein reiner Jazzmusiker ist er nie gewesen. Er spielt immer wieder klassische Musik von Bach über Mozart bis Sibelius. Und so klingt die Soloaufnahme „My Working Class Hero“ in mehrerlei Hinsicht wie ein Dialog: zwischen Rantala und dem Instrument, dem Raum, der Jazz- und Popgeschichte und natürlich zwischen ihm und dem Meister John Lennon. Dessen Musik ist für ihn so aktuell und wichtig wie eh und je. Er sagt: “Das Schlüsselwort heisst ‚Aufrichtigkeit‘. John Lennon glaubte an die Dinge, über die er sang. Daran, dass die Menschen in Frieden auf diesem wunderbaren Planeten leben. Leider sind wir von dieser Utopie weit entfernt. Deshalb wecken seine Songs in heutigen Generationen dieselben Emotionen, wie in mir, damals, in den 80ern bei meiner Schulaufführung. Lennons Stern wird für immer hell leuchten.“
Iiro Rantala
Klavier
Rémi Bourcereau
Ton
Mario Daszenies
Licht