Heimat - Babel oder die Heimaten
Über Vertreibung, Exil und Beheimatung im Neuland
Am 2. Heimat-Abend* hören Sie Gedichte und Prosatexte von Geflüchteten und Angekommenen, Suchenden und (Anti-)Nostalgikern. Moderiert von Ilma Rakusa.
In der jüngeren Geschichte Europas bis hin zum Jugoslawienkrieg kam es massenhaft zu Vertreibung, Flucht und Migration. Zahlreiche Texte von jüdischen Exilanten oder von Flüchtlingen aus Osteuropa und dem Balkan erzählen von Heimatverlust und der Suche nach neuen Wurzeln. Das Losungswort heisst: Heimaten schaffen.
Eine literarische Erkundung mit Mascha Kaléko, Nora Gomringer, Saša Stanišić, Dubravka Ugrešić und vielen andern. Durch den Abend führt Ilma Rakusa, die Texte werden von Mona Petri und Andrea Zogg gelesen. Dazu erklingen Teile von Bedrich Smetanas "Meine Heimat"(„Ma Vlast“): „Die Moldau“ und „In Böhmens Heid’ und Flur“, vierhändig gespielt von Vilija Poskute & Tomas Daukantas.
* "Heimat" ist der Begriff und Name für eine machtvolle seelische Wirklichkeit; ein Wort, das nie fehlt, wenn Menschen darüber reden, was sie brauchen, um ihr Leben gut zu finden. "Heimat" ist ein Ausdruck voll psychopolitischer Energien - ein "geladener Term". Nicht erstaunlich, dass "Heimat" auch dort ist (oder zu sein scheint), wo es um zähnebleckende "Vaterlandsliebe" und wilden Hass gegen die Feinde des eigenen "Volkes" geht. Über "Heimat" lässt sich also unter vielerlei Aspekten reden und sowohl politisch wie poetisch nachdenken. Auch mit den Mitteln von Lyrik, Musik und Erzählung. Auf der Bühne entspricht dem eine Folge von dichterischen Texten, Musik – viel Musik! - und analytischen Kommentaren: als Gedankenrevue und Besinnung in Klängen. Konzept: Georg Kohler.
Mit
Ilma Rakusa
Moderation
Mona Petri
Lesung
Andrea Zogg
Lesung
Vilija Poskute
Tomas Daukantas
Klavier
Georg Kohler
Konzept